Aikido

Aikido – Der harmonische Weg

Aikido wird mit Judo, Karate, Kendo usw. zu den Kampfkünsten gerechnet und ist tief in der fernöstlichen Tradition und Kultur verwurzelt. „Aikido“ ist ein japanisches Wort, das sich aus folgenden Bestandteilen zusammensetzt:
AI – Harmonie
KI – Universelle Energie, Kraft
DO – Weg

Aikido ist eine defensive Kampfkunst. Wettkampf und das Konzept von Siegen oder Verlieren spielen hier keine Rolle. Beim Üben von Aikido steht das Annehmen eines Angriffs und das Umwandeln dieser Kraft im Zentrum. Ziel ist nicht eine strategisch günstige Verletzung des Gegners oder gar die physische Vernichtung eines Angreifers. Angestrebt ist die Neutralisierung des Angriffs.

"Aggression zu kontrollieren ohne Verletzungen zuzufügen, das ist der friedvolle Weg."

Ueshiba Morihei, Gründer des Aikido, The Art of Peace von Ueshiba Morihei

Aikido versucht, die Angriffsenergie mit der eigenen Kraft zusammenzuführen, den aggressiven Impuls unter Kontrolle zu bringen und ihn in eine für beide Seiten gesunde Bewegung zu verwandeln. Angriffe werden nicht hart geblockt, sondern aufgenommen und in die eigene Bewegung integriert. Die Angriffsenergie des Gegners gilt es für sich selbst gewinnbringend einzusetzen. Hierdurch entstehen fließende Bewegungen, die charakteristisch sind für Aikido.

"Das Ziel des Aikido ist es, Körper und Geist zu trainieren und aufrichtige und ernsthafte Menschen hervorzubringen."

Regeln des Gründers für das Aikido-Training, ca. 1935

Die hohe Wirksamkeit der Aikidotechniken beruht nicht nur auf den Hebelgesetzen, durch deren Ausnutzung mit geringem Krafteinsatz verblüffende Effekte erzielt werden können. Weitere entscheidende Momente sind günstiges Timing, das Bewahren der eigenen ruhigen Mitte in der Bewegung und nicht zuletzt das freie Atmen. Vollendet ausgeführt wirken Aikidobewegungen sehr leicht, organisch und fast spielerisch.

Diese japanische Kampfkunst kann von jedem Menschen, der körperlich nicht stark eingeschränkt ist, unabhängig von Alter und Konstitution erlernt und bis ins hohe Alter praktiziert werden. Aikido üben heißt: Kraft, Flexibilität und Koordinationsfähigkeit des ganzen Körpers zu verbessern und die Gesundheit – die eigene und die des Partners – zu stärken. Blockaden werden abgebaut, der Geist wird wach und klar.

Die traditionell-japanische Etikette, die beim Aikido eine große Rolle spielt, schult Achtsamkeit, Konzentration und den Umgang miteinander. Das Ziel im Aikido ist, eine Geisteshaltung zu entwickeln, die gelassen und frei von Aggression und Angst ist.