Etikette

Sich im Dojo zu bewegen ist meist schweißtreibend und oft sehr profan. Die Kampfkunst bringt es mit sich, dass Unachtsamkeit sehr gefährlich sein kann. Um Verletzungen und Unfälle zu vermeiden, haben sich einige einfache Regeln bewährt. Sie helfen, die Aufmerksamkeit zu schärfen und Abläufe für alle nachvollziehbar zu strukturieren. Im Kern sind sie international durchgesetzt. Respekt gegenüber den anderen ist ihr großer gemeinsamer Nenner, die Verbeugung vielfach ihr Ausdruck. Die Regeln zu beachten erleichtert Besuche in Dojos weltweit. Es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen.

  • Straßenschuhe bleiben im Eingangsbereich stehen. Beim Training selbst ist barfuß Standard.
  • Beim Betreten des Trainingsraums ist eine Verbeugung zum Raum hin üblich.
  • Nachdem Umziehen, bereit für die Übungen, ist die vollendete Begrüßung: Verbeugung Richtung Shomen (Frontseite des Dojos, in der Regel hängt dort ein Bild des O-Senseis), dann zum Raum (zur Begrüßung der anderen Kolleginnen und Kollegen auf der Matte).
  • Beginn und Ende des Trainings werden durch einen Augenblick der Stille markiert. Der Lehrer leitet diesen Moment ein. Währenddessen sitzen alle im Fersensitz (Seisa) mit dem Gesicht zum Shomen. Durch eine Verbeugung wird der Shomen begrüßt, durch eine weitere Verbeugung Lehrerin oder Lehrer.
    Auch die Partnerübungen werden jeweils mit einer Verbeugung eingeleitet und beendet.
  • Die Verbeugung gegenüber dem Lehrer und dem Partner wird begleitet durch die Aufforderung “Onegaishimasu” (etwa: “Lass uns gemeinsam üben.”)
  • Kommen im Unterricht Waffen zum Einsatz, gelten die ähnlichen Regeln: Die Waffe (Bokken oder Jo) aus der Wandhalterung nehmen und den Shomen angrüßen. Dabei wird mit ausgestreckten Armen zum Shomen gehoben. Beim Bokken zeigt die scharfe Seite zum Teilnehmenden selbst, der Griff ist links. Auch Partner oder Partnerin wird die Waffe auf diese Weise übergeben.
  • Nach dem Ende der Stunde wird die Hallenfläche gekehrt und gesaugt, um den nachfolgend Trainierenden die Matte sauber zu überlassen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Dojo und Trainingsraum bei japanischen Kampfkünsten

Was ist ein Dojo?

Als Dojo wird bei allen japanischen Kampfkünsten und Kampfsportarten der Trainingsraum bezeichnet. Das Wort Dojo kommt aus dem Japanischen (道場) und wird am treffendsten mit „Ort des Weges“ übersetzt. Auch im Zen Buddhismus wird das Wort Dojo verwendet, da der Übende hier die Meditation übt. Eine andere Bezeichung hier wäre auch Zendō (禅堂).
In Dojos hat jede Ausrichtung eine bestimmte Bezeichnung, wie z.B. der Shōmen (vorne) und Jōseki für den Platz an dem der Sensei sitzt und Shimoseki, die untere Seite und damit der Platz an dem die Schüler in der Regel Platz nehmen.

Was die üblichen Verhaltensregeln innerhalb eines Dojos?

In einemDojo gibt es sogenannte Reishiki, Verhaltensregeln, die für beinahe jedes Dojo gültig sind. Die wichtigsten drei Verhaltensregeln sind: Bevor Du das Dojo betrittst,  solltest Du in jedem Fall Deine Schuhe ausziehen, damit der Trainingsraum nicht dreckig wird. Dies ist im Übrigen auch der japanischen Kultur geschuldet, da Japaner grundsätzlich, bevor sie einen Wohnraum, aber auch ein Lokal betreten, Ihre Straßenschuhe ausziehen und diese draußen oder in einem Vorraum stehen lassen.

Wenn Du das Dojo betrittst, solltest Du Dich in die Richtung in welcher der Shōmen angeordnet ist, verbeugen. Damit zeigst Du, dass Du die Regeln des Dojo anerkennst.

Vor, während und nach dem Training sollten laute Geräusche oder Unterhaltungen vermieden werden, da sich damit die Übenden gestört fühlen könnten. Beachtest Du diese drei Regeln, so kannst Du nicht viel falsch machen und das Training genießen.

Was ist ein Aikido Dojo?

Ein Aikido Dojo ist ein Trainingsraum, in dem speziell Aikido trainiert wird. Es unterscheidet sich aber nicht unbedingt von anderen Dojo-Arten, ist aber häufig mit einem Holz- oder Schwingboden ausgestattet, da besonders im Aikido Fall- und Rollübungen eine große Rolle spielen. Holz- oder Schwingboden dämpfen dabei den Aufprall und vermindern die Verletzungsgefahr.